Links
Licra France
Inach- International Network against Cyberhate
ADL- AntiDefamation League Cyberhate Response
Simon Wiesenthal Center
Combating Antisemitism- A Guideline for educators
Liebesgrüße aus Moskau
Tablet Magazine
The Jewish week
A Captain Speaks: Entering Gaza to Care for Civilians
Viel halal, wenig kosher.
von Samuel Laster
Am Montag Nachmittag lud Österreichs Kanzler Werner Faymann die Vertreter der 16 in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaften zum Gespräch ein.
Der Präsident der jüdischen Gemeinde Oskar Deutsch war beim Gespräch dabei. Die Vertreter der Muslime Tarafa Baghajati und der Gemeinderat der Sozialdemokraten und Nebenerwerbsmuslimbruder Omar Al Rawi waren in Vertretung des Präsidenten der islamischen Glaubensgemeinschaft Fuat Sanac beim Gespräch dabei.
Demokratie? sieben Minuten Statement,
keine Fragen zugelassen- Kardinal Christoph Schönborn (links),
Kanzler Werner Faymann (rechts), (c) Andy Wenzel , BKA.
Der interreligiöse Dialog in Österreich ist vor allem mit Spannung beladen, wenn es um das Verhältnis von Juden und Muslimen geht. Bleischwer legt sich der Nahostkonflikt über den Diskurs. Antisemitische Aussetzer in der islamischen Community häufen sich.
Es sind Vorkommnisse wie der antisemitisch motivierte Angriff von Fussballhooligans auf die Spieler von Maccabi Haifa in Bischofshofen. Die offiziellen Vertreter der islamischen Gemeinde beschwichtigen lang, verurteilen spät und sind offenbar meistens ratlos. Die Verurteilungen der Politik scheinen sehr rituell, teilweise wie gleichgeschaltet zu wirken.
Ein Flashmob der Hamas am 3.8. vor der Oper in Wien wurde kaum bis gar nicht registriert.
In der jüdischen Gemeinde wird ein heftiger interner Disput um das Verhältnis zur islamischen Gemeinde und deren Vertretern geführt.
Von muslimischer Seite wird betont wie gut das Verhältnis zur jüdischen Gemeinde ist. Davon war bei Oskar Deutsch nichts zu bemerken, der sich offenbar krampfhaft bemühte nicht auf ein Bild mit den Herren Al Rawi und Baghajati zu kommen.
Zu schwer schien dem Kaffeehändler Deutsch eine Diskussion mit den Sprechern der Muslimen im Magen zu liegen, die nach einer Solidaritätsreise einer Delegation der jüdischen Gemeinde nach Israel entstand und das Verhältnis nachhaltig trübte. Die Beteuerungen der angeblich so guten Gesprächsbasis seitens der Muslimenvertreter scheinen einer näheren Prüfung nicht standzuhalten. Warum Deutsch überhaupt zum Treffen erschien, das in der jüdischen Gemeinde mit Verwunderung registriert wurde, ist unklar.
Ziemlich beste Freunde- Schönborn (links)
und Faymann. (c) Andy Wenzel, BKA.
Am Ende der etwa 90 Minuten Aussprache stellte sich Kanzler Faymann mit Kardinal Schönborn der Presse. Sieben (…) Minuten lang wurden Phrasen wie „Lasst uns das Verbindende über das Trennende stellen“ gedroschen. Fragen an die beiden „Dialogpartner“ Faymann und Schönborn waren nicht zugelassen. Die wichtigste Nachricht zum Treffen war, dass es stattfand. Danach wurde ein verspätetes islamisches Fastenbrechen im Kanzleramt begangen. Es war ganz viel „halal“ und sehr wenig bis gar nicht kosher. Oskar Deutsch, der intern angeblich „Klartext“ reden wollte hat massiven Erklärungsbedarf. Die Berater des Kanzlers wohl keinen mehr.