Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Gemeindemitglieder!
Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) ruft alle Gemeindemitglieder und jüdischen Organisationen dazu auf, die Vorgaben der Bundesregierung im Kampf gegen das sogenannte Coronavirus (SARS-CoV2 bzw COVID-19) zu befolgen.
Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die Einschränkung sozialer Kontakte. Zu diesem Zweck wurde ein Verbot für die Abhaltung von Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen in geschlossenen Räumen erlassen. Dies betrifft jedenfalls auch Synagogen, Bar und Bat Mizwot und alle anderen religiösen Veranstaltungen. Darüber hinaus sind Outdoor-Aktivitäten mit mehr als 500 Personen abzusagen.
Die Einhaltung dieses Erlasses liegt in der Verantwortung jedes Veranstalters, Betvereins und Objektbetreibers. Die Nichtbefolgung der behördlichen Vorgaben ist nicht nur strafbar sondern kann die Gesundheit von Menschen gefährden.
Im Krisenstab der IKG, der sich mit den Krisenstäben der Stadt Wien und der Bundesregierung berät, und in dem auch führende Mediziner aus unserer Gemeinde vertreten sind, wurden heute Vormittag die Folgen der neuen Bestimmungen eingehend erörtert. Die Schlussfolgerungen für die nächsten Wochen sind:
Synagogen und religiöse Feiern
Gemeinsame Gebete können derzeit weiter abgehalten werden, allerdings ist folgende Einschränkung unbedingt einzuhalten: Sobald die Zahl von 100 Personen in einem geschlossenen Raum erreicht wird, muss weiteren Personen der Zugang zum Raum verwehrt werden. Synagogen mit entsprechender Infrastruktur können gegebenenfalls einen zweiten Minjan in einem separat zugänglichen Raum eröffnen. Es wird dazu aufgefordert, Abstand zu halten – am besten indem mindestens ein Sitzplatz zwischen zwei Personen frei bleibt.
Sowohl die Höchstgrenze von 100 Personen als auch die Empfehlung, Abstand zu halten, gilt auch für Restaurants und Veranstaltungsräume.
Wir empfehlen – bis auf Weiteres – auf Kidduschim nach den Gebeten zu verzichten!
Nach derzeitigem Wissensstand verläuft COVID-19 bei Kindern und gesunden Erwachsenen meistens milde. In einigen Fällen treten selbst bei einer Infektion junger Menschen keine Symptome auf – sie ist also nicht erkennbar. ABER: Kinder sind oft Überträger des Virus und können somit gefährdete Personen anstecken. Für ältere Personen sowie Personen mit Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma) oder Diabetes stellt eine Infektion mit dem Coronavirus eine besondere Gefährdung dar. Informationen zu den Risikogruppen: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html
Es wird daher empfohlen, dass Personen aus den Risikogruppen sowie Kinder jedwede Menschenansammlungen meiden.
Schutz der Bewohner des Maimonides Zentrum
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Elternheims Maimonides Zentrum sind einem besonders hohen Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Daher unternimmt die IKG besondere Anstrengungen, jedes Risiko eine Einschleppung des Coronavirus zu minimieren. Besuche von externen Personen, auch Angehörigen, wurden bereits eingeschränkt.
Die Besuchszeiten sind: 14:00 bis 16:00 Uhr. Außerhalb der Besuchszeit werden Besucher ausnahmslos abgewiesen. Mit dieser Maßnahme wird die Besucherfrequenz und damit das Ansteckungsrisiko für die Bewohner deutlich minimiert.
Darüber hinaus empfehlen wir Besuchern, nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und auch in ihrem Alltag die nachfolgenden Hygienehinweise zu befolgen.
Hygienehinweise
Bitte befolgen Sie unbedingt folgende Hinweise:
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- KEIN Händeschütteln! Niemand wird Ihnen dies als Unhöflichkeit auslegen.
- Regelmäßiges HÄNDEWASCHEN mit Seife! mind. 20 Sekunden – Video hier
- Verwenden von DESINFEKTIONSMITTEL! Jeder jüdischen Schule und jeder Synagoge wurden Spender zur Verfügung gestellt.
WICHTIG: Sie sollten diese Mittel auch tatsächlich verwenden und sowohl Handinnenflächen als auch Handrücken und Finger einreiben! - Wenn Sie husten oder niesen, bedecken Sie Mund und Nase mit einem Taschentuch oder halten das Gesicht in die Armbeuge.
Halten Sie mindestens zwei Meter Abstand zu Dritten.
Wenn Sie Grippesymptome spüren oder bei anderen wahrnehmen, bleiben Sie unbedingt zu Hause und rufen die Hotline unter Tel. 1450 (rund um die Uhr). Nach diesem Anruf informieren Sie bitte auch die IKG unter 01 / 369 85 26.
Vorbereitung für den Fall von Schulschließungen
Bereits bekanntgegeben wurde die Schließung von Universitäten und Fachhochschulen. Viele stellen auf Fernunterricht um.
Viele Experten gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen oder Wochen auch Schulen geschlossen werden könnten. Bitte bereiten Sie sich auch auf eine solche Maßnahme vor und berücksichtigen Sie die Empfehlung, Kontakt zwischen Kindern und älteren Personen zu vermeiden.
Rücksicht nehmen!
Bitte informieren Sie sich jederzeit selbst unter www.ages.at oder Medien wie www.orf.at/corona.
Jetzt ist die Zeit, sich solidarisch zu verhalten, Risiken für unsere Eltern und Großeltern zu minimieren und zusammenzustehen!
Das Einschränken sozialer Kontakte ist nicht einfach, aber eine effektive Maßnahme.
Mit regelmäßigem Händewaschen und dem Verwenden von Desinfektionsmittel tragen Sie zur eigenen Sicherheit, vor allem aber dem Schutz anderer bei.
Der IKG-Krisenstab prüft jede Information und arbeitet eng mit allen jüdischen Organisationen sowie den Behörden zusammen.
Wir geben Ihnen laufend über diesen Newsletter sowie auf www.ikg-wien.at die Informationen weiter.
Mit freundlichen Grüßen,
Oskar Deutsch, im Namen des Krisenstabs - whoever this is....