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Warum es kein Gemeinschaftsgebet verschiedener Religionen geben kann
von Schlomo Hofmeister*
Das gemeinsame Auftreten von Vertretern unterschiedlicher Religionen, woran wir uns in Österreich, Gott sei Dank, bereits gewöhnt haben, ist ein großes Zeichen, was es in dieser Häufigkeit und Prominenz in kaum einem anderen Land gibt.
Rabbiner Schlomo Hofmeister zu Chanukka
Als Hindus, Buddhisten, Muslime und Juden werden wir, bei den verschiedensten Anlässen, von christlicher Seite jedoch auch immer wieder mit dem Wunsch konfrontiert, an einem gemeinschaftlichen, interreligiösen Gebet teilzunehmen. Dies ist jedoch für uns sowohl konzeptuell, als auch inhaltlich äußerst problematisch, und unsere diesbezüglich prinzipiell ablehnende Haltung stößt leider sehr häufig auf Unverständnis auf christlicher Seite.
Dabei muss man lediglich verstehen, dass Gebete bei uns im Judentum und in anderen Religionen, verglichen mit der christlichen Form und Konzeption des Gebetes, etwas derart Anderes sind, dass es hier einfach kein Gemeinsames geben kann.
Vielmehr nehmen derartige, sicherlich gut gemeinte Versuche, leider zwangsläufig immer den Ausdruck einer christlichen Vereinnahmung an, denn was jene Einladungen zum Gemeinschaftsgebet in der Praxis bedeuten, obgleich dies von christlicher Seite sehr oft nicht als solches erkannt wird, ist eigentlich die Aufforderung, dass Vertreter verschiedener nicht-christlicher Religionen, gemeinsam an einer christlichen Gebetsform teilnehmen - insbesondere, wenn die zu sprechenden Texte von christlicher Seite geschrieben und vorgegeben werden, auch wenn sie vermeintlich “neutral” formuliert wurden.
Dass Vertreter der verschiedenen christlichen Konfessionen miteinander beten können, war bis vor kurzem noch undenkbar, und da geht es immerhin um die gleiche Religion. Das Judentum ist jedoch eine sich vom Christentum strukturell und weltanschaulich dezidiert unterscheidende Religionen, und keinesfalls nur "eine andere Kirche". Im Judentum gibt es ja auch keine Tradition der Missionierung.
Gleiches gilt auch- mit Einschränkungen- für alle anderen Religionen. Diese grundlegende Verschiedenheit der Religionen ist nichts Negatives, sondern vielmehr eine Bereicherung für unsere Gesellschaft, und bei gegenseitigem Respekt besteht überhaupt kein Grund dazu Dinge gleichzumachen, die nicht gleich sind, sondern vielmehr sollten alle Seiten respektieren wo es tatsächlich Schnittmengen, und wo es Grenzen gibt. Gerade im christlich-jüdischen Dialog ist das für die christliche Seite, aufgrund ihrer eigenen mythologischen Annahme, die Religion des Christentums sei aus dem Judentum entstanden, jedoch nicht immer leicht.
*Schlomo Hofmeister ist Gemeinderabbiner in Wien